AQUA SYNDROME

Eine Fotoausstellung  von
Zahra Khomrami
Vernissage: 19.08 2017
Finissage: 07.09.2017
Ausstellungsdauer: 20.08. bis 07.09.2017

Die sieben Hauptsünden Stolz, Habgier, Neid, Zorn, Wollust, Maßlosigkeit und Trägheit wurden früher häufig als “Todsünden“ bezeichnet. Sie werden Hauptsünden genannt, weil sie häufig als Wurzel weiterer Sünden gelten und der Mensch grundsätzlich von ihnen gefährdet wird.

In dieser Ausstellung befasse ich mich mit diesen Handlungen jedoch nicht als “Sünden“, sondern einfach als menschliche “Neigungen“, die primär nicht als sündhaft oder unmoralisch anzusehen sind und keine Strafe verdienen, solange sie gemäßigt ausgeübt werden. Aber sobald die Grenze der Mäßigung überschritten wird, egal ob diese Handlungen in einer krankhaft übertriebenen Weise begangen werden oder bis zum Ersticken dieser Neigungen im Menschen verboten werden, tauchen auch menschliche, moralische und gesellschaftliche Katastrophen auf, wie die Geschichte von dem Mord Kains an Abel bis zum zweiten Weltkrieg oder auch das Aufkommen des IS und der Taliban Zeugnis tragen.

Aus diesem Grund habe ich diese Ausstellung “Aquarium Syndrome“ genannt. Denn ich sehe eine große Ähnlichkeit zwischen der menschlichen Gesellschaft und einem Aquarium. Der gesundheitliche Zustand der Fische in einem Aquarium ist unmittelbar abhängig voneinander und von dem Wasser. Wenn das Wasser entweder zu schmutzig oder auch zu sauber ist, führt das zu einem Milieuwechsel, der den ausgeglichenen Zustand und das ökologische Gleichgewicht der Fische stört und ihr Weiterleben gefährdet.
Genauso etwas passiert zwischen den Menschen. Eine von übermäßig begangenen „Sünden“ vergiftete Gesellschaft ist genauso gefährlich für die Menschen wie eine Gesellschaft, in der das Abtöten aller Neigungen als Tugend gilt.