VOM INFORMEL ZUR AUTOPOIESE-BOA: DAS BILD OHNE AUTOR

Eine Ausstellung von Jürgen Tobegen

Vernissage: 30. 10.205, 18-21 Uhr

musikalische Darbietung, 20-21 Uhr

Klavier: Izumi Yamamo / Singende Säge: Arash Khodayari

Finissage: 8.11.2025, 18-21 Uhr

Artist Talk, 19-20 Uhr

Musikalische Darbietung, 20-21 Uhr

Klavier: Ivan Sobolew / Violine: Susanne

 

Auschnitt: „Pinguin-Kuss“, 2025

Auschnitte aus:„Leergedicht A-B-C“, 2025

Jürgen Tobegen

Autodidakt und Seiteneinsteiger in der Kunst seit 1990

„Schon als Kind wollte ich Künstler werden, malend die Welt erobern, weil mir als Legastheniker die Worte versperrt blieben. Da mir das als Jugendlicher verwehrt wurde, erlernte ich einen handwerklichen Beruf und schloss mich im Windschatten der 68er der Lehrlingsbewegung an und wurde schließlich hauptberuflicher Parteifunktionär. Als für mich der Marxismus-Leninismus und ich mit ihm zusammenbrach, da erinnerte ich den Traum meiner Kindheit und begann ihn als Autodidakt und Seiteneinsteiger zu realisieren, weil nun auch die UdK (damals HdK) in Berlin mich nicht mehr wollte. Da meine Intention von vornherein keine akademische war, wusste ich mit Paul Celan, was zu tun ist: „Die Kunst erweitern? Nein. Sondern geh mit der Kunst in deine allereigenste Enge. Setze dich frei.“ Das Informel als Kunstform ohne feste Form lag da für mich zum Greifen nah, doch Halt findet man in ihm nur mit einem großen Ego, das von sich behauptet „Mit allen Mitteln der Kunst nichts erzählen.“ Ich aber wollte erzählen, dass der Maler im Bild verschwindet, wenn es sich aus eigener Kraft selbst erzählt. So setzte ich mich mit dem Kunstverstand im ZEN und TAO auseinander und arbeitete 22 Jahre nur für mich bis ich mir die erste Ausstellungsbeteiligung zutraute. Heute kann ich sagen, dass meine Kunst den Kunstbegriff vom Werk zum Ereignis, vom Informel zur Autopoiese erweitert. Das möchte meine Ausstellung euch zeigen.“

Jürgen Tobegen

Geboren 1954 in Neumünster/ Hauptschüler / Elektromechaniker/ 1977 Parteifunktionär als Kommunist in Dortmund / 1988 Ausstieg aus der Politik / 1990 Taxifahrer und Künstler in Berlin / 15 Einzelausstellungen und

17 Beteiligungen seit 2012 in Berlin.

Geboren 1954 in Neumünster (Schleswig-Holstein, SH)
Hauptschüler/ Elektromechaniker/ Fabrikarbeiter/ Wehrpflichtiger (bis Mitte 1977 in SH)
Parteifunktionär (KPD/ML, KJD, VSP bis Ende 1987 in NRW, Dortmund und Köln)
1987 Zusammenbruch des kommunistischen Weges
1989 Umzug nach Berlin
1989 Seiteneinsteiger und Autodidakt in der Malerei
1990 Taxifahrer in Berlin
1990 – 1992 Versuche als Kopist (Portraits und Stillleben)
1993 – 2015 DIE SUCHE NACH DEM LYRISCHEN ICH: Auseinandersetzung mit der „écriture automatique“ (automatisches Schreiben) der Surrealisten, mit dem „Malprozess“ im Informel (offenes Bild), mit dem „WuWei“ der Taoisten (absichtsloses Tun), mit dem „Weg des Pinsels“ im ZEN (Nicht-Geist-Nicht-Denken), sowie Paul Celan „Die Kunst erweitern? Nein. Geh mit der Kunst in deine allereigenste Enge. Und setze dich frei.“