SUMMER SOUVENIR eine Ausstelung von JUAN MALTE HAUßEN Vernissage: 10.02.2023, 19-22 Uhr /Ausstellungsdauer: 10.02.-19.02.2023

Zum Künstler

Der 19-jährige Künstler ist in einer globalisierten, schnellen und von technischem Fortschritt geprägten Welt aufgewachsen.

Mit 18 Jahren zog er von Kassel nach Berlin, um seine Ausbildung bei der „Deutschen Welle“ zu beginnen.

Erfahrungen, wie sein Umzug, Arbeiten und Leben in der modernisierten, fluiden Großstadt Berlin, finden sich in seinen Werken wieder.

Durch seine Arbeit bei dem öffentlich-rechtlichen Nachrichtendienst wird er täglich mit einer Flut an weltpolitischen, häufig negativen Meldungen konfrontiert, was auch Gegenstand seiner künstlerischen Reflexion ist. Der junge Künstler befindet sich am Anfang seines Schaffens. So lassen sich in seiner Ausstellung sein verspielter Entdeckungsdrang mit verschiedenen Stilen und Materialien beobachten.

Die Ausstellung „Summer Souvenir“ bietet einen ersten Einblick in die Werke Haußens und somit auch in seinen Kopf:

Der Künstler lädt die Betrachterinnen ein, in seine grelle/sonnengelbe, dystopisch-entfremdete Traumwelt einzutauchen. Mal, um in kindliche Träumereien vom Sonnenbaden zu verfallen, mal um sich an den letzten Sonnenbrand zu erinnern.

Über die Ausstellung

In seiner Ausstellung „Summer Souvenir“ befasst sich der Künstler Juan Malte Haußen mit der Dialektik unseres Daseins in der modernen Welt. Eine Welt zwischen Paradies und Katastrophe, mal verstanden als Spielplatz des technischen Fortschritts mal als apokalyptische Klimadystopie – Überwindet der Mensch die Umwelt oder die Umwelt den Menschen, könnte man sich fragen. Weder noch, scheint die Antwort des Künstlers zu lauten.

Auf seinen Gemälden verarbeitet der Künstler Eindrücke und Begegnungen der letzten drei Jahre durch die Darstellung seiner Figuren in gleichzeitiger Harmonie und Konfrontation mit ihrer Umwelt. Als Grundlage für seine Werke dienen einfache schwarz-weiß-Zeichnungen, in denen Haußen Beobachtungen, Stimmungen und Ereignisse im alltäglichen Leben festgehalten hat. Diese gesammelten Figuren und Situationen ´aus dem echten Leben´ werden in Juan Malte Haußens Gemälden in eine zeitlose Traumwelt versetzt und verwehren sich somit einer eindeutigen Lesart.

So wird in der Ausstellung „Summer Souvenir“ einerseits das Leben und Handeln der Menschen in Hinblick auf den Klimawandel aus europäischer Sicht dargestellt. Wohlhabende Personen im Sommerurlaub, im Hintergrund brennt der Wald. Wie gut lässt es sich an der erwärmten Erde bräunen und ab wann wird das Sonnenbad zum Alptraum?

Anderseits lassen sich die Gemälde aber auch als Phantasiereise in eine dystopische Sphäre nach der großen Katastrophe lesen. Haußens Figuren tauchen vermehrt in einer nahezu surrealen, sonnigen und warmen Atmosphäre auf. Am Strand schützen sie ihre Augen nicht mit Sonnen-, sondern VR-Brillen. Die Gemälde sind kein plakativer Weckruf, sondern ein stiller Angstschrei, der in der gleisenden Hitze der dargestellten Szenarien verflimmert.

Haußens Figuren treten trotz allem nicht als Antagonisten auf: Der Künstler arbeitet bei der Darstellung von Personen mit dynamischen Linien; Gesichter und Körper verfließen dadurch mit der Natur, erscheinen im harmonischen Einklang mit ihrer Umwelt, und sind dennoch auf den zweiten Blick, Fremdkörper, die keine wirkliche Symbiose mit ihrer Umgebung eingehen. Hier lassen sich wieder die zwei Ebenen in den Gemälden des Künstlers erkennen: Die Menschen können nicht ohne die Natur und auch nicht mit. Sie sind dieser unterworfen, wollen ihre Schönheit bewahren, aber sie auch beherrschen. Haußens Figuren flüchten sich in ihrer Hilfslosigkeit letzten Endes in moderne Technologien, um eine perfektere, den Menschen gehorsamere Welt zu erschaffen. Dennoch ist das dargestellte Szenario nicht aussichtslos. Haußens Gemälde verdeutlichen das oft vergessene Paradies auf Erden. Moderne Technologien sollten nicht als Zufluchtsort vor der Katastrophe dienen, sondern vielmehr als Hoffnungsträger zur Bewältigung dieser.