10.01-25.01.2025 „Steps – in wachsenden Ringen“ – Eine Gemeinschaftsausstellung Hulusi Halit – Rüdiger Osterwald – Sinem Vardar
Die Ausstellung zeigt Werke von Hulusi Halit, Fotoarbeiten von Rüdiger Osterwald und Werke von Sinem Vardar
Vernissage: 10.01.2025, 19:00 -21 Uhr
Finissage: 25.01.2025, 16:00 -20 Uhr
Art Trio Live Performance (painting, music, video art)
Hulusi Halit
Artist Statement
In der Ausstellung zeigt Hulusi Halit einige seiner früheren Werke aus seinem umfangreichen künstlerischen Repertoire, sowie in der letzten zwei Jahren entstandenen digitale Bilder.
Geprägt von seinen persönlichen biografischen Erfahrungen berührt er mit seinen Werken kulturgeschichtliche Themen wie die Teilung der Insel und die Zerrissenheit – aber auch Verbundenheit beider Volksgruppen ebenso wie die alltägliche Begegnung mit den Menschen und der Natur: ihre Schönheit, ihre Farben und Formen.
Künstlerischer Werdegang
Geboren 1954, in einem kleinen Dorf in der Region Paphos, begann Hulusi Halit sehr früh in seiner Kindheit mit der Malerei. Entdeckt wurde er von Ali Atakan, einem anerkannten türkisch-zypriotischen Künstler und Lehrer. Bei ihm ging er bereits während seiner Gymnasiumzeit, sechs Jahre in eine intensive Kunstschule – im Rückblick vergleichbar mit einem Kunststudium in einer sehr frühen Phase der Entwicklung. Hier entwickelte er bereits in sehr jungen Jahren seinen eigenen Stil und gewann mit seinem Bild „Das junge Paar“ den ersten Preis aller türkisch Gymnasien in Zypern.
Im Laufe seiner künstlerischen Tätigkeiten setzte er sich mit unterschiedlichen Techniken und Stilrichtungen auseinander. Dabei hat er immer wieder neue Herausforderungen gesucht und gefunden. Hulusi Halit nutzt unterschiedlichste Mal- und Gestaltungstechniken vom klassischen Zeichnen, Aquarell und Öl bis hin zur Fotografie und der künstlerischen Bearbeitung von Stein und Naturhölzern.
Sein beruflicher Weg war und ist geprägt durch die Verknüpfung künstlerischen Schaffens mit seinem Beruf als Erzieher. Es ist ihm ein wichtiges Anliegen, das, was er selbst als Kind und junger Mensch erfahren durfte, das Erkennen und die Förderung seiner künstlerischen Talente, an junge Menschen weiterzugeben.
So hat er immer sein künstlerisches Knowhow in die pädagogische Arbeit einfließen lassen, mit einfachen Mal- und Zeichenprojekten, aber auch mit aufwendigen Filmprojekten und Bühnenprogrammen.
Mit dem Aufbau der Galerie Salon Halit Art, als Ort für künstlerisches Schaffen und der Förderung junger Talente, erfüllte sich Hulusi Halit einen langgehegten Traum.
Rüdiger Osterwald
Artist Statement
Rüdiger Osterwald, geb. 1954 in Lüneburg, war nach seinem Volontariat als Bildjournalist (1974) zunächst als freier Fotoreporter für Tageszeitungen, Magazine und Agenturen unterwegs. Ab 1980 Bildredakteur, u. a. beim Hamburger Abendblatt, BZ, Stern, Focus und eigener Agentur.
Seit 1999 lebt Rüdiger Osterwald in Berlin.
Zum 50-jährigen Berufsjubiläum hat Rüdiger Osterwald tief in sein Fotoarchiv gegriffen.
Zu sehen sind:
- 1964 Urlaub in Kitzbühel. Mein Bruder. Die ersten eigenen Fotos. Mit einer Instamatic-Camera.
- 1968 Eiger. Mönch. Jungfrau. Die ersten Fotos mit meiner Spiegelreflexkamera. Gekauft vom Konfirmationsgeld: 328 DM.
- 2008 Der Zillehof. Das war ein Trödelmarkt, eine Nostalgie-Oase mitten in Berlin.Die erste Reportage mit einer Digitalkamera.
Sinem Vardar
Artist Statement
Sinem Vardar (www.sinemvardar.com) ist eine queer-feministische Künstlerin aus der Türkei, geboren 1991 in İzmir. Mit einem akademischen Hintergrund in Internationalen Beziehungen (Istanbul Universität) sowie Arabistik (Freie Universität Berlin und SOAS Universität London) hat sie in Städten wie Istanbul, Kairo, Brüssel und London gelebt. Seit 2014 lebt sie in Berlin.
2022 präsentierte sie ihre erste Soloausstellung „Suwayda“. Seitdem wurden ihre Werke in zahlreichen Gruppenausstellungen in Berlin, London, Barcelona und Prag ausgestellt.
Ihr kreativer Prozess vereint die Feier und Freude des Lebens mit einer tiefen Trauer über Verlust, Gewalt und die Zerstörung der Natur durch menschliche Gier. Ihre Gemälde spiegeln ein dynamisches Wechselspiel zwischen Individualität und Einheit wider und üben Kritik am Anthropozentrismus. Tiere und nicht-menschliche Wesen nehmen dabei eine zentrale Rolle in ihrer Kunst ein. Geprägt von ihrer Praxis des Aikido und ihrer Beschäftigung mit dem Zen-Geist fließen diese Prinzipien in ihre Werke ein.
Für sie ist Malen ein kollaborativer Akt mit der Natur – insbesondere mit Wasser, Muscheln und Pflanzen. Diese Elemente dienen nicht nur als Inspiration, sondern werden zu aktiven Mitgestaltern ihrer Werke. Sie stempelt mit Blättern, schleudert Farben mithilfe von Muscheln auf die Leinwand und folgt einer intuitiven Herangehensweise, ohne vorab einen festen Plan oder ein konkretes Bild im Kopf zu haben. Der kreative Prozess entfaltet sich organisch: Durch die Interaktion von Farben, Wasser, Baumwollstoff, Pflanzen und Muscheln lässt sie ihre Bilder wachsen und setzt sich dabei mit ihrem Inneren und Unterbewussten auseinander.
Ihre Werke sind eine poetische Auseinandersetzung mit dem Leben und der Natur – ein Dialog, der sowohl die Zerbrechlichkeit als auch die Kraft des Lebens einfängt und Trauer und Freude miteinander verbindet.