DIALOGE- Akt-Abstrakt / Uta Feldten-Drost & Sara Reichelt

Vernissage : 04.10.2024, 19:00 -21:00 Uhr

StimmFarben: 10.10.2024, 19:30 Uhr

Finissage: 19.10.2024, 18:00 -20:00 Uhr

UTA FELDTEN-DROST

https://uta-berlin.com/ Instagram @utaberlinart

Über ihre aktuellen Bilder sagt Uta Feldten-Drost:

„Aktuell beschäftige ich mich in meinen Bildern mit den Themen  Frauen. Meine Frauenbilder sind durch feminine Accessoires – wie Hüte, Frisuren, und Kleidung – selbstbewusst, lebendig und ausdrucksstark. Sie wirken unabhängig und frei. Meine Akte von Frauen sollen verborgene Emotionen wecken, um sich mit der eigenen inneren Welt auseinander zu setzen. Weibliche Körper sind perfekt, egal wie schön und ansprechend sie sind. Jeder Betrachter fühlt anders. Ich versuche in meinen Arbeiten die Komplexität der menschlichen Gefühle wirkungsvoll emotional anzusprechen. Ein Dialog zum Betrachter’in entsteht.“

Nach dem Verkauf der Bergmann 103 GmbH wurde, die seit mehreren Jahren bestehende Stresssituation beendet. Das künstlerische, kreative Schaffen war erst nach diesem Verkauf wieder möglich und so fühle ich mich jetzt wieder wie eine junge Berliner Künstlerin.

Regelmäßige Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen…
Verschiedene Gruppen- und Einzelausstellungen/ Ausschnitt:
1980 Galerie von Laar, München / 1984 Galerie Loeffel, Basel
Kunstgalerie im Kulturhaus, Dangast / 1987 Galerie Simplicissimus, Berlin
Galerie Voltaire, Berlin / Galerie im Wissenschaftszentrum, Berlin
Galerie im Weltrauminstitut, Berlin / 1988 Galerie Gredt, Luxembourg
Plakat für das Kulturfestival Peter Weiss, Hamburg / seit 1989   Freie Berliner Kunstausstellung, Berlin
Kreuzberger Kunstausstellung, Querschnitt 3, 4, 5…
Kunstaktionen in Schöneberg / Galerie Querformat, Berlin
seit 2015   Galerie Halit, Berlin und Art Kreuzberg, Berlin

SARA REICHELT

Über ihre aktuellen Bilder sagt Sara Reichelt.

Serie «Zwischen Licht und Finsternis»

«Die künstlerischen Arbeiten von Sara Reichelt finde ich bemerkenswert in ihrer inhaltlichen Synthese und in ihrer lyrischen Form. Für mich ist besonders ansprechend, ja überzeugend, wenn Kunst – wie jeder andere Ausdruck – ohne Umschweife gleich zum Punkt kommt und eine konzentrierte Kraft besitzt. Dass die Inspiration von der Bibel kommt, und zwar von der Genesis, diesem Meisterwerk an Abstraktion und Mystik, passt nur zu gut zum Charakter von Reichelts Bilderserie.» (Dr. Donatella Chiancone-Schneider, Juli 2024)

Serie «Mein Haus ist dein Haus – بيتي   بيتك»

Ausgehend vom biblischen Buch Ruth entstehen Bilder voller Leichtigkeit und Helle. Zwei Frauen (Ruth und Naomi) leben in dieser Geschichte Solidarität, Veränderungsbereitschaft und Freundschaft, womöglich sogar Liebe. Diese Serie  widme ich all den Vertriebenen, Flüchtenden dieser Erde, ganz besonders in Nahost, egal ob sie Arabisch oder Hebräisch sprechen.

Serie «Verbindungen»

In dieser Bilderserie erforsche ich die Möglichkeiten von Verbindungen. Die Bilder tragen Titel wie «Einseitige Annäherung», «Spielerische Nähe», «On-Off-Beziehung», «feste Bindung» oder «Beständigkeit». In die aus Acrylfarbe bestehenden Formen, Farben und Strukturen der Bilder sind dünne Kabel, Schnüre und Wollfäden eingearbeitet.

Uta Feldten-Drost – Kurzbiografie

Von 1976 bis 1979 hat Uta Feldten-Drost neben ihrer beruflichen Tätigkeit mit der künstlerischen Ausbildung in Seminaren bei Professor Raimund Girke und bei Monika Hamann, Hochschule der Künste, Berlin angefangen. 1980 folgten zehn Monate lang Studien in Ägypten und im Sudan.

Mit der Meisterschülerin Barbara Vogt bestand eine Ateliergemeinschaft von 1981 bis 1988 in Schöneberg. Gleichzeitig nahm Uta Feldten-Drost an Kursen zum Aktzeichnen von 1986 bis 1988 in der Hochschule der Künste teil.
Neben der künstlerischen Ausbildung wurde an der Freien Universität Berlin das Hochschulstudium der Betriebswirtschaft mit Arbeitsschwerpunkt Kunstprojektmanagement abgeschlossen.
Regelmäßige Ausstellungen und Kunstprojekte finden seit 1981 statt. Seit 1992 ist Uta Feldten-Drost als anerkannte freischaffende Künstlerin im Bundesverband der Bildenden Künstler Berlin organisiert.

Die Kunsthistorikerin Gerlinde Böpple, Berlin, schreibt über die Arbeiten von Uta Feldten-Drost im Jahr 1994 folgendes:

Im Zentrum der Arbeit von Uta Feldten-Drost steht der Mensch. Ihre Malerei ist bestimmt von zwei dipolaren Themenbereichen: Bewegung und Dialog.
Die „Bewegungsbilder“ basieren auf photographischen Bewegungsstudien, wobei sie in ihren Bildern über die photographische Begrenztheit einer Momentaufnahme weit hinausgeht. Sie versucht der Utopie des Gefühls, das uns treibt, nicht nur zu gehen, nicht nur zu stehen, sondern zu springen und zu tanzen, Ausdruck zu verleihen. Im Zyklus „Salto“ (Öl auf Papier, 28 x 40 cm,) befreit sie die Figur von Erdschwere und Alltagsdruck. Der Springer/die Springerin geht ganz in der Bewegung auf, die Umgebung spielt keine Rolle mehr. Der Dynamik und den während der Bewegung freigesetzten Emotionen gibt Uta Feldten-Drost durch einen kräftigen Pinselstrich, eine fast abstrakte Malweise und expressive Farben Gestalt.

Im Gegensatz dazu stehen die nahezu statischen, überschlanken Figuren der „Dialogbilder“ (Tempera auf Hartfaser, 18,5 x 134,5 cm).

Still stehen sie sich gegenüber, er und sie, sie allein, er allein, er ohne sie, sie ohne ihn und mit ihnen im Dialog der Betrachter. Die Körper der Frauen und Männer sind auf das Wesentliche reduziert, nur wenige Striche umreißen die Gestalten, die trotz der Reduzierung einen individuellen Charakter bewahren. Durch den monochrom gehaltenen Hintergrund scheint jede der Figuren in einer in sich abgeschlossenen Welt zu leben – sie scheinen jenseits von Zeit und Raum zu existieren. Trotzdem sind sie nicht einsam, da sie bereit sind, jederzeit mit dem Betrachter in einen Dialog zu treten. Auf ihren zahlreichen „Standbildern“ erzählt Uta Feldten-Drost von Nähe und Ferne, Abschied und Begegnung, stets anders, aber nie unbekannt.

Gerlinde Böpple

 Sara Reichelt: Schriftstellerin und Künstlerin

sarareichelt@gmx.de +49 (0) 177 3395036

www.sarareichelt.de  (Bücher) www.sarareichelt-kunst.de  (Bilder)

Von Jugend an schreibe ich sprachspielerische Texte, male ungegenständliche Bilder. Ich schloss zwei Hochschulstudien ab (Psychologie 1990; Judaistik u. Vergleichende Religionswissenschaft 2006) und l(i)ebe sieben Fremdsprachen, u.a. Türkisch und Arabisch. Von 1991 bis 2013 arbeitete ich als Dozentin und kassenärztlich niedergelassene Verhaltenstherapeutin in Köln, von 2014 bis 2022 unterrichtete ich Deutsch als Fremdsprache für Erwachsene in Berlin. Es gibt zehn lieferbare Büchertitel von mir, und ich zeige seit 1989 meine Bilder in Ausstellungen. Seitdem ich von meinem selbsterwirtschafteten Vermögen gut leben kann, werfe ich mich mit noch größerer Leidenschaft auf/in meine literarischen und künstlerischen Tätigkeiten.

Die Texte und Bilder hängen zusammen; ich betrachte Sprache und Farbe/Form als Möglichkeiten, um innere und äußere Prozesse auszudrücken. Was in den Gemälden zu erahnen ist, nimmt in den Texten eine konkretere Form an. Die Bilderserie «Zwischen Licht und Finsternis» ist durch die ersten 25 Verse des 1. Buch Moses inspiriert, die Serie «Mein Haus ist dein Haus» durch das biblische Buch Ruth und die Serie «Verbindungen» durch vielfältige Erfahrungen mit «Bindung/Nähe/Distanz». Meine Hauptthemen – beim Schreiben wie beim Malen – sind Transformationen und besondere Begegnungen.

Wichtig ist mir der Austausch. Ich bin an gemeinsamen Ausstellungen mit anderen Kunstschaffenden interessiert und an Lesungen mit anderen Sprachschaffenden. Und natürlich hoffen meine Bücher auf neue Leser*innen und meine Bilder auf neue Räume.

Zur Entspannung und als Inspirationsquelle mag ich freie tänzerische Bewegung zu elektronischen Klangteppichen, Arthouse-Filme in Originalfassung, die Lektüre der ZEIT und wochen- bis monatelange Aufenthalte in kulturell/sprachlich für mich spannenden Städten, die in materiell ärmeren, sozial wärmeren Ländern liegen und am liebsten am Meer. Meine Lieblingsstadt heißt Beirut.