Dialog = Dialoge III – UTA FELDTEN – DROST

Vernissage: 26.11.2021, 19 – 22 Uhr

Artist Talk mit Musik: 02.12.2021 – Nierls Unbehagen

Finissage:    11.12.2021, ab 16 Uhr

Bilder in der 2. CORONA JAHR

Malerei ist eine mögliche Form, in den Dialog mit Kunst zu treten.  Der Bildbetrachter steht im Dialog mit der Malerei.

In den Bildern von UTA aus dem Corona Jahr 2020 werden die BesucherInnen behutsam in die Wirkung der Bilder mit Farben und freien Flächen hineingesogen.

Corina hat eine Rolle im Dargestellten und in den Titeln. Ein Augenzwinkern beim Betrachten der Dialog-Bilder ist gewollt.

  • Kurzbiografie

Von 1976 bis 1979 hat Uta Feldten-Drost neben ihrer beruflichen Tätigkeit mit der künstlerischen Ausbildung in Seminaren bei Professor Raimund Girke und bei Monika Hamann, Hochschule der Künste, Berlin angefangen. 1980 folgten zehn Monate lang Studien in Ägypten und im Sudan.Mit der Meisterschülerin Barbara Vogt bestand eine Ateliergemeinschaft von 1981 bis 1988 in Schöneberg. Gleichzeitig nahm Uta Feldten-Drost an Kursen zum Aktzeichnen von 1986 bis 1988 in der Hochschule der Künste teil.
Neben der künstlerischen Ausbildung wurde an der Freien Universität Berlin das Hochschulstudium der Betriebswirtschaft mit Arbeitsschwerpunkt Kunstprojektmanagement abgeschlossen.
Regelmäßige Ausstellungen und Kunstprojekte finden seit 1981 statt. Seit 1992 ist Uta Feldten-Drost als anerkannte freischaffende Künstlerin im Bundesverband der Bildenden Künstler Berlin organisiert.

Uta Feldten-Drost

Die Kunsthistorikerin Gerlinde Böpple, Berlin, schreibt über die Arbeiten von Uta Feldten-Drost im Jahr 1994 folgendes:

Im Zentrum der Arbeit von Uta Feldten-Drost steht der Mensch. Ihre Malerei ist bestimmt von zwei dipolaren Themenbereichen: Bewegung und Dialog.
Die „Bewegungsbilder“ basieren auf photographischen Bewegungsstudien, wobei sie in ihren Bildern über die photographische Begrenztheit einer Momentaufnahme weit hinausgeht. Sie versucht der Utopie des Gefühls, das uns treibt, nicht nur zu gehen, nicht nur zu stehen, sondern zu springen und zu tanzen, Ausdruck zu verleihen. Im Zyklus „Salto“ (Öl auf Papier, 28 x 40 cm,) befreit sie die Figur von Erdschwere und Alltagsdruck. Der Springer/die Springerin geht ganz in der Bewegung auf, die Umgebung spielt keine Rolle mehr. Der Dynamik und den während der Bewegung freigesetzten Emotionen gibt Uta Feldten-Drost durch einen kräftigen Pinselstrich, eine fast abstrakte Malweise und expressive Farben Gestalt.

Im Gegensatz dazu stehen die nahezu statischen, überschlanken Figuren der „Dialogbilder“ (Tempera auf Hartfaser, 18,5 x 134,5 cm).

Still stehen sie sich gegenüber, er und sie, sie allein, er allein, er ohne sie, sie ohne ihn und mit ihnen im Dialog der Betrachter. Die Körper der Frauen und Männer sind auf das Wesentliche reduziert, nur wenige Striche umreißen die Gestalten, die trotz der Reduzierung einen individuellen Charakter bewahren. Durch den monochrom gehaltenen Hintergrund scheint jede der Figuren in einer in sich abgeschlossenen Welt zu leben – sie scheinen jenseits von Zeit und Raum zu existieren. Trotzdem sind sie nicht einsam, da sie bereit sind, jederzeit mit dem Betrachter in einen Dialog zu treten. Auf ihren zahlreichen „Standbildern“ erzählt Uta Feldten-Drost von Nähe und Ferne, Abschied und Begegnung, stets anders, aber nie unbekannt.

Gerlinde Böpple

Arbeiten

Im Zentrum der Arbeit von Uta Feldten-Drost steht der Mensch. Ihre Malerei ist bestimmt von zwei dipolaren Themenbereichen: Bewegung und Dialog. Die „Bewegungsbilder“ basieren auf photographischen Bewegungsstudien, wobei sie in ihren Bildern über die photographische Begrenztheit einer Momentaufnahme weit hinausgeht. Sie versucht der Utopie des Gefühls, das uns treibt, nicht nur zu gehen, nicht nur zu stehen, sondern zu springen und zu tanzen, Ausdruck zu verleihen. Im Zyklus „Salto“ (Öl auf Papier, 28 x 40 cm. 1992) befreit sie die Figur von Erdschwere und Alltagsdruck. Der Springer/die Springerin geht ganz in der Bewegung auf, die Umgebung spielt keine Rolle mehr. Der Dynamik und den während der Bewegung freigesetzten Emotionen gibt Uta Feldten-Drost durch einen kräftigen Pinselstrich, eine fast abstrakte Malweise und expressive Farben Gestalt.

Im Gegensatz dazu stehen die nahezu statischen, überschlanken Figuren der „Dialogbilder“ (Tempera auf Hartfaser, 18,5 x 134,5 cm). Still stehen sie sich gegenüber, er und sie, sie allein, er allein, er ohne sie, sie ohne ihn und mit ihnen im Dialog der Betrachter. Die Körper der Frauen und Männer sind auf das Wesentliche reduziert, nur wenige Striche umreißen die Gestalten, die trotz der Reduzierung einen individuellen Charakter bewahren. Durch den monochrom gehaltenen Hintergrund scheint jede der Figuren in einer in sich abgeschlossenen Welt zu leben – sie scheinen jenseits von Zeit und Raum zu existieren. Trotzdem sind sie nicht einsam, da sie bereit sind, jederzeit mit dem Betrachter in einen Dialog zu treten. Auf ihren zahlreichen „Standbildern“ erzählt Uta Feldten-Drost von Nähe und Ferne, Abschied und Begegnung, stets anders, aber nie unbekannt.

Selbstdarstellung

Schon im Grundschulalter war zeichnen meine große Leidenschaft, damals mit Bundstiften auf Papier. Im Zeugnis belohnt mit sehr guten Noten und mit Einzelausstellungen im Schulflur.

Heute ist meine Malerei Öl auf Leinwand, Hartfaser, Holz oder Papier. Mit Ölfarben arbeiten gibt mir die Möglichkeit, die von mir gewollten Farben des Farbspektrums darzustellen.

Meine Malerei ist nicht wirklich abstrakt. Abstraktes und figürliches wechseln sich ab. Manchmal ist beides auf einem Bild vereint in Farbe. Farbe im wahrsten Sinne des Wortes: Farbexplosionen. Ich liebe es! Bewegungen und Begegnungen im Farbrausch, vereint in einem Bild und manchmal im Spektrum einer Farbe.

1980 war ich 7 Monate in Ägypten und im Sudan. Die Begegnungen mit den Menschen aus Ägypten und Sudan fließen vor allem in die „Dialogbilder“ ein. Die einfachsten Lebensumstände nahmen keinerlei Einfluss auf das Verhalten der Menschen gegenüber meiner Person ein. Die Menschen zeigten mir gegenüber einer herzlichen Gastfreundschaft und sie strahlten von innen eine Zufriedenheit aus, die mir bislang in meiner Heimat verborgen geblieben war. Obwohl ich die Sprache der Ägypter und Sudanesen nicht gesprochen habe, fand ein permanenter Dialog ohne Worte statt. Diese nonverbale Kommunikation wird bis heute in meinen Dialogbildern dargestellt und weitergeführt.

Ein weiterer Schwerpunkt in meinen Arbeiten ist das Erfassen von menschlicher, körperlicher Bewegung. Im Leben ist alles immer in Bewegung, nichts bleibt wie es heute ist. Speziell der Mensch ist in unserer schnell sich veränderbaren Zeit mit dem sich permanent Bewegenden konfrontiert. Die im Inneren des Menschen vorhandene Ruhe und Harmonie muss mit der alltäglichen veränderten Bewegung einen Einklang finden. Dies in Bildern darzustellen bedeutet für mich die unendliche Vielfalt eines Themas immer wieder aufgreifen zu müssen. Die Serie „Die Sprünge des M.“ zeigt durch den Einsatz von kräftigen Farben und unterschiedlich breiten Pinselstrichen sehr kraftvolle Bewegungsbilder. Dasselbe Motiv wird immer wieder aufs Neue durch den Einsatz von verschiedenen Farben und Pinselstrichen zu unterschiedlichsten Variationen von Bewegungen gebracht. Eine unendliche Vielfalt ist hier möglich.

Seit Anfang des neuen Jahrtausends hat sich das Spektrum meiner Arbeit erweitert. Das Thema Sumo Ringer hat Einzug gehalten in meinen Arbeiten. Dieses Thema widerspricht dem Gedanken des Schönheitsideals: schlank ist schön. Die Krankheit Magersucht, der Wahnsinn einer ganzen Modeindustrie mit Hinwendung zum Superschlanksein. Androgyn ist für Mode oft notwendig um hinreichende Formen für die Präsentation neuer Kreationen zu haben. Im Gegensatz dazu die Sumo Ringer. Geliebt, geehrt, vergöttert?

Ein Umzug der Atelierräume 2015 brachte auch eine Veränderung in meiner Arbeitsweise. Viele der neuen Arbeiten Öl auf Leinwand verbinden Bewegung und Dialog.

In meiner Freizeit spiele ich mit meinem Mann seit über 20 Jahren Golf. Dieser Sport hat es uns angetan: Die weitläufigen Fairways, die Ruhe und Konzentration beim Spielen und die immer präsente Natur haben uns zu begeisterten Golfern werden lassen. Im Jahr 2018 habe ich dieses Thema auch malerisch aufgegriffen. In meinen Bildern versuche ich die Bewegung, die Konzentration und Weite der vorhandenen Natur darzustellen. Ein Golfer spielt selten allein, aber trotzdem spielt jeder für sich: allein und konzentriert. Dieses Gefühl versuche ich in meiner Malerei ebenfalls darzustellen.